Zwei Jahre lang trainierte Lasse Erhorn unsere 1. Herren, ehe er nach der Saison vor wenigen Wochen aus beruflichen Gründen zurücktreten musste. Wir sprachen mit dem B-Lizenz-Trainer über seine Zeit an der Seitenlinie, die vor neun Jahren begann. Damals übernahm er die U9 des FC Rosengarten und führte das Team bis in die Landesliga.
Lasse, wie fällt dein Saisonfazit 2023/24 aus?
Wir haben die Saison auf dem fünften Tabellenplatz beendet und uns damit im Vergleich zur Vorsaison verbessert. Damit können wir zufrieden sein. Insgesamt war es eine ordentliche Saison. Wir haben in der Hinrunde ein paar Punkte liegen lassen und in der Rückrunde mehr geholt. Das ist ärgerlich, denn wenn wir die Leistungen der Rückrunde über die ganze Saison gezeigt hätten, wäre noch mehr drin gewesen. Es gab durchaus Spiele, in denen wir Punkte hätten mitnehmen können oder sogar müssen.
Zweitbeste Offensive, drittschlechteste Defensive – merkwürdig?
Das hängt mit verschiedenen Faktoren zusammen. Am Anfang habe ich mehr Wert auf die Defensive gelegt und auf eine Viererkette gesetzt, aber damit hatten wir nicht so viel Erfolg. Also haben wir umgestellt, uns auf unsere Stärken konzentriert und den Weg nach vorne gesucht. Wir haben eine sehr gute Offensive und das haben wir ausgenutzt.
Wie bist du eigentlich vor zwei Jahren zum Trainer der 1. Herren geworden?
Im Sommer 2022 hat unser damaliger Trainer aufgehört und wir hatten keinen Nachfolger. Das war kurz vor Beginn der Vorbereitung und da habe ich mich bereit erklärt, den Job zu übernehmen. Zuvor war ich eher bei den zweiten und vierten Herren aktiv, weil mir die Zeit für mehr Training gefehlt hat.
War es nicht komisch, dass einige Spieler älter waren als du?
Das war natürlich am Anfang ein kleines Thema. Ich war damals der viertjüngste im gesamten Kader. Aber für mich war es eigentlich keine große Sache, weil ich von meiner Arbeit überzeugt war. Die Jungs haben super mitgezogen, da war es nie ein Problem.
Mit Torsten Haase, mit dem wir bereits vor einigen Wochen gesprochen haben, gibt es bereits einen Nachfolger für Dich. Warum musst Du eigentlich aufhören?
Ich schaffe es aus beruflichen Gründen leider nicht mehr. Ich hätte sehr gerne weitergemacht, vor allem weil die Jungs, die ich früher trainiert habe, jetzt in den Herrenbereich aufsteigen und man sich schon darauf freut. Aber ich habe mein Studium abgeschlossen, bin viel unterwegs und kann nicht garantieren, dass ich immer pünktlich auf dem Trainingsplatz bin. Wenn ich wieder mehr Zeit habe, würde ich gerne wieder als Trainer arbeiten.
Siehst du Fußball anders, seit du Trainer bist?
Es gibt zwei Arten, Fußball zu schauen: Entweder man schaut einfach nur zu oder man versucht, die Spiele zu analysieren. Das muss man immer unterscheiden.
Hast Du ein Vorbild als Trainer?
Ich finde Jürgen Klopp großartig. Von der Spielweise und als Mensch finde ich Kloppo sehr gut. Ich bin auch sehr emotional an der Seitenlinie, deshalb kann ich mich mit ihm am ehesten identifizieren.